Dr. med. Dr. med. dent. Günther Strobl
Arzt für Allgemeinmedizin
Naturheilverfahren - Notfallmedizin
Akupunktur und Chirotherapie
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Juckreiz durch Nadeln gesenkt

Traditionelle Methode lässt Dialyse-Patienten Schlaf finden

Leider gehören Blutwäsche und Juckreiz häufig zusammen, besonders bei Nierenschwäche im Endstadium. Auf Medikamente können sich Patienten nicht verlassen. Mit begleitender Akupunktur könnte dieses Problem jedoch gelindert werden. Das lassen Ergebnisse aus Taiwan vermuten: Ärzten gelang es, den quälenden Juckreiz um mehr als die Hälfte zu vermindern.
Menschen, die auf die Blutwäsche (Dialyse) angewiesen sind, leiden an einer starken Funktionsschwäche der Nieren (Niereninsuffizienz): Stoffe, die sich sonst im Harn sammeln, reichern sich im Blut an, da sie nicht oder nicht ausreichend ausgeschieden werden. Eine Folge davon ist ein unterschiedlich starker, bestenfalls lästiger, meistens jedoch quälender Juckreiz. Dialysemethoden allein helfen allenfalls am Anfang, verschiedenste Verfahren - darunter die der Komplementär - und Alternativmedizin - wirkten bislang nicht überzeugend.

Nadelakupunktur über eine Stunde

Taiwanesische Internisten prüften jetzt, wie effektiv eine Nadelung am Akupunkturpunkt Di 11, genannt Quchi, am Ellbogen ist. Wiederholt hatten Forscher diesem Punkt eine Wirksamkeit bescheinigt. Außerdem ist er während der Dialyse gut zu erreichen, wenn er auch verdeckt und dicht neben der Dialysekanüle liegt.
Die Mediziner verteilten 40 Dialyse-Patienten mit unbeeinflussbarem Juckreiz auf zwei Studiengruppen. Die 20 Teilnehmer der Akupunkturgruppe wurden am Punkt Quchi akupunktiert. Der Punkt Quchi liegt am äußeren Ende der Ellbogenfalte. Die Patienten der Kontrollgruppe, ebenfalls 20 Personen, wurden ebenso behandelt - allerdings wurden sie ein Stück von Quchi entfernt genadelt und damit an einer Stelle ohne Akupunkturwirkung.

Nadel drückt Juckreiz auf weniger als die Hälfte

Der Dialyse unterzogen sich die Patienten an drei Tagen pro Woche jeweils vier Stunden lang. In beiden Testgruppen erfolgte die Nadelung während der Dialyse, wobei die Nadel eine Stunde lang am Ort verblieb. Vor und nach der Akupunkturserie, sowie drei Monate später erfassten die Mediziner mit Fragebögen die Fortschritte der Teilnehmer. Dabei charakterisierten sie den Juckreiz nach Stärke, Verteilung im Organ „Haut“ und Schlafstörungen.
Die Ergebnisse beeindrucken: Bei den Teilnehmern, die am Akupunkturpunkt behandelt wurden, sank der Juckreiz deutlich sichtbar von 38,3 (vor Therapiebeginn) auf 17,3 (nach Therapieende) und nahm sogar nach drei Monaten noch auf 16,5 Punkte ab. Dagegen rückten die Werte bei den Patienten der Kontrollgruppe nicht vom Fleck (38,3 - 37,5 - 37,1).

Zusammenhang mit Laborwerten unwahrscheinlich

Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass unser Nervensystem sowohl Schmerz als auch Juckreiz über dieselben langsam leitenden Nervenfasern (sog. C-Fasern) leitet. Der Akupunktureffekt - soweit heute verstanden - löst jedoch Impulse der schnell leitende Fasern (sog. A-Fasern) aus. Diese Impulse setzen in Schmerzschaltstellen, besonders im Rückenmark, körpereigene Schmerzhemmer frei, die Schmerz und Juckreiz zuvor kommen.
Autoren anderer Arbeiten vermuteten Zusammenhänge zwischen dem Juckreiz infolge der Nierenschwäche und verschiedenen Blutwerten, darunter Parathormon, Phosphat, Magnesium und Kalzium. Die taiwanesischen Ärzte gingen diesen Vermutungen nach, indem sie bei ihren Patienten die Spiegel dieser Stoffe vor und nach der Akupunkturtherapie bestimmten. Dabei stellten sie jedoch keine verwertbaren Änderungen fest, sodass die vermutete Abhängigkeit unwahrscheinlich ist.

Patienten kommen mit Akupunktur sehr gut zurecht

Als einzige Nebenwirkung in der vorliegenden Arbeit wurden bei nur drei Patienten unbedeutende Beschwerden am Ellbogen festgestellt. Diese lassen sich beim Aufsuchen des Akupunkturpunktes Quchi nicht vollkommen ausschließen, dafür waren sie aber auch schon am Folgetag abgeklungen. Dementsprechend kamen alle Patienten mit der begleitenden Akupunktur zurecht: keiner von ihnen brach die Teilnahme an der Studie ab.
Aus den Ergebnissen ziehen die Forscher den Schluss, dass eine die Blutwäsche begleitende Akupunkturtherapie am Punkt Quchi eine effektive, sichere und in der Anwendung einfache Methode gegen den Juckreiz bei Nierenschwäche darstellt.
„Wer die Akupunktur ausschließlich als Schmerzmittel versteht, geht leichtfertig über viele neue Fakten hinweg, die unsere moderne Forschung Woche für Woche hervorbringt“, meint dazu der Pressesprecher der Deutschen Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin (DAAAM), Dr. Bernd Ramme. Er ergänzt, dass „die vorliegende Arbeit für solche neuen Tatsachen ein eindrucksvolles und sehr anschauliches Beispiel ist.
 

Dieser Text stammt aus einer Patienteninformation der Deutschen Akademie für Akupunktur DAA e.V.
(Quelle: http://www.akupunktur.de)






 

 

 
 

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